DIE KLEINE WORTKUNDE

Die Juroren des Langenscheidt-Verlags haben entschieden: Das Jugendwort des Jahres 2011 heißt swag. Swag ist englisch, heißt so viel wie „eine lässige Ausstrahlung haben“ – was auf Deutsch tatsächlich viel weniger swag hat – und gewinnt klar gegen Karussellfleisch (Döner) und Hausfrauenpanzer (Geländewagen).

Cool sein war also gestern, jetzt hat man swag. Oder auch nicht. Denn swag schafft nicht jeder – das wenigstens ist noch genauso wie mit der Coolness. Wer swag hat, wissen einschlägige Online-Wörterbücher der urbanen Jugendsprache, schmeißt die besten Parties, kriegt die meisten Mädchen (oder Jungs) ab, und ist sowieso irgendwie immer der Größte. Doch Vorsicht, man kann seinen swag auch ganz schnell wieder loswerden. Schuld war dann vielleicht der swag assassin – also ein Typ, der noch mehr swag hat als man selbst.

Da ist man doch fast froh, nicht mehr 15 zu sein. Die humorlosen Damen und Herren vom Verein Deutsche Sprache e. V. dürften jedenfalls wieder neues Futter für ihren Anglizismenindex haben. Aber die haben eh keinen swag. ANNA KLÖPPER