Kassen für Vorsorge

Freiwillige Untersuchungen für Kinder angeboten

BERLIN taz ■ Ab Anfang 2008 bieten die Krankenkassen Deutsche BKK und KKH drei neue Vorsorgeuntersuchungen für Kinder an. Am Donnerstag stellten sie die Initiative mit dem Verband der Kinder- und Jugendärzte vor. Die Untersuchungen könnten kostenlos und zusätzlich zu den neun wahrgenommen werden, die alle Krankenkassen anbieten, hieß es.

Solche Untersuchungen sind eine Forderung in der Debatte darüber, wie die Gesellschaft verhindern kann, dass Kinder in den Familien unbemerkt vernachlässigt und misshandelt werden. Der Präsident der Kinder- und Jugendärzte, Wolfram Hartmann, sagte, die neuen Untersuchungen der beiden Krankenkassen könnten nur ein Baustein bei der Bekämpfung von Misshandlungen sein. Wichtig seien Netzwerke vor Ort. So würden in Skandinavien alle Familien nach einer Geburt besucht.

Die neuen Untersuchungen sollen der Füherkennung dienen. Sie zielen auf: Allergien, Sozialisationsstörungen, Übergewicht, Lese- und Rechtschreibvermögen, motorische Entwicklung, Verhaltensstörungen. Zudem sollen die Ärzte Bewegungs- und Sportförderung und Medienverhalten thematisieren und über Suchtgefahren aufklären.

Um eine Prüfung der gesetzlichen Untersuchungen zur Früherkennung hat Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) gebeten – und zwar bereits Anfang 2006. Der zuständige Bundesausschuss der Ärzte und Kassen müsse dies nun prüfen, sagte eine Sprecherin Schmidts. JAP