Athen kracht in Mauer

GELD Berlin weist Forderungen zurück

BERLIN/ATHEN dpa | Deutschland weist trotz neuer Drohungen aus Athen die Milliarden-Forderungen Griechenlands aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs weiter strikt zurück. Die Frage von Reparationen und Entschädigungszahlungen sei rechtlich und politisch umfassend sowie abschließend geklärt, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch. „Das betrifft all die immer wieder vorgebrachten unterschiedlichen Punkte.“

Die Drohung von Justizminister Nikos Paraskevopoulos, deutsches Eigentum in Griechenland zu beschlagnahmen, wollte Seibert nicht kommentieren. Der Sprecher des Bundesfinanzministeriums, Martin Jäger, ergänzte: „Wir werden in dieser Frage keine Gespräche und Verhandlungen mit der griechischen Seite führen.“ Auch der Komplex der Zwangsanleihe, die Athen während der deutschen Besatzung gewährt hatte, falle selbstverständlich unter das Kapitel Reparationen: „Und dieses Kapitel ist rechtlich wie politisch abgeschlossen.“

Justizminister Paraskevopoulos hatte sich zuvor bereit erklärt, die Pfändung deutscher Immobilien in Griechenland zu erlauben, sollte es zu keiner Einigung mit Berlin über die Reparationsforderungen kommen. Die endgültige Entscheidung werde jedoch die Regierung von Premier Alexis Tsipras treffen, hieß es.