Islam und Gewalt medial verknüpft

HOFGEISMAR epd ■ Der Islam wird nach Expertenmeinung in den Medien zu oft mit Gewalt in Verbindung gebracht. „Das Titelbild des Spiegel-Spezialhefts über den Islam und den Nahen Osten beispielsweise entspricht in der Aufmachung einer islamistischen Website“, sagte Sabine Schiffer, Leiterin des Erlanger Instituts für Medienverantwortung. Der Inhalt des Heftes sei dagegen seriös und differenziert. Mit der Titel-Fotomontage von Entführungsopfern, betenden Muslimen und Selbstmordattentätern werde eine Verbindung von Gewalt und Islam suggeriert. Diese weit verbreitete Art der Darstellung fördere ein Denken in Feindbildern, sagte Schiffer bei einer Tagung der Evangelischen Akademie Hofgeismar zum Thema „Islam in den Medien“. „Man glaubt Ussama Bin Laden, wenn er sagt, er handele im Namen des Islams. Wenn US-Präsident George W. Bush sagt, er kämpfe für christliche Werte, ist man hingegen kritischer“, bemängelte Schiffer die unterschiedliche Bewertung von Aussagen durch Journalisten. Leider gebe es an den Schulen keinerlei systematische Ausbildung zum Umgang mit Medien, so die Medienforscherin.