Streit um die gerechtere Tafel droht zu eskalieren

VERTEILUNG Der sozialen Einrichtung in Buxtehude droht der Verlust ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter

„Wir müssen unser System dem höheren Zulauf bei der Tafel anpassen“

ANETTE KIRN, DIAKONIE

Die 30 ehrenamtlichen Helfer der Tafel Buxtehude wollen ihre Arbeit zum 31. Dezember einstellen, sollte die Trägerschaft an einen großen Tafel-Verband Elbe abgegeben werden. Bislang hat die Kirchengemeinde St. Petri die Tafel verwaltet. Da immer mehr Menschen die Tafel nutzen und der organisatorische Aufwand wächst, soll nun der Verband die Leitung übernehmen.

Die Mitarbeiter der Tafel kritisieren, dass über ihre Köpfe hinweg entschieden worden sei, wie die Buxtehuder Tafel in Zukunft organisiert werde. Die Diakonie sieht vor, statt dem vorhandenen „Tüten-System“ einen Laden einzuführen, in dem sich die Bedürftigen bedienen können. „Die Tüten mit Essen, die wir packen, sind viel gerechter als ein Laden, dort picken sich einfach die Ersten das beste Essen heraus,“ sagt Helma Struckmann vom Leitungsteam der Tafel. Sie wolle außerdem nicht „anonym“ unter dem Dach der Diakonie arbeiten und in ihrer Arbeit bevormundet werden.

„Wir müssen unser System dem höheren Zulauf bei der Tafel anpassen. Die St.-Petri-Gemeinde ist damit überfordert,“ sagt Anette Kirn, Geschäftsführerin des Diakonieverbandes der Kirchenkreise Stade und Buxtehude. Dies funktioniere besser mit einem Laden, da dieser für die Kunden transparenter sei.

Auf einer Bedürftigen-Demonstration fanden sich am Mittwoch in Buxtehude etwa 80 Menschen ein. JBL