hamburg heute
: „Meine Politisierung ist vorbei“

Das Hamburger Duo Amarynda spielt heute „Balladen im Zeitalter der Globalisierung“

taz: Herr Rambatz, warum heben Sie das Zeitalter der Globalisierung hervor?

Wolf Rambatz: In unserer Musik vermischen sich Einflüsse aus verschiedenen Sprachen und Kulturen. Wegen ihrer Herkunft singt Artemis neben Englisch und Deutsch vor allem auf Griechisch. Die Balladen sind südeuropäisch angehaucht, werden aber durch unsere musikalische Vergangenheit mit Elementen aus Funk, Rock oder Punk belebt.

Handeln die Balladen inhaltlich von der Globalisierung?

Teilweise. Es handelt sich um eigene Beobachtungen. Der Song „Arabian Wig“ erzählt beispielsweise von einer westlichen Touristin, die eine islamische Frau trifft. Nach und nach stellt sich heraus, das diese leicht fundamentalistische Züge hat.

Ihre Lieder sind explizit politisch?

Unsere Songs sind nicht unpolitisch – aber eher intim und nicht auf Stellungnahmen zu „großen Themen“ ausgerichtet. Ich erlebte zwar die Schülerbewegung und die Euphorie der Revolution. Die Zeiten meiner Politisierung sind jedoch vorbei.

INTERVIEW: JAN DREYLING

heute, 20 Uhr, Bürgertreff Altona-Nord, Gefionstr. 3

Fotohinweis:WOLF KAMBATZ, 49, spielt bei Amarynda Gitarre und Mandoline.