PAPADEMOS IN BRÜSSEL
: Keine schriftliche Verpflichtung zum Sparen

BRÜSSEL/ATHEN | Der neue griechische Ministerpräsident Lukas Papademos hat bei seinem Antrittsbesuch bei der EU um Vertrauen in seine Regierung geworben. Den von den Euro-Partnern verlangten Brief, in dem sich auch die beiden wichtigsten griechischen Parteien zum dauerhaften Sparen verpflichten, brachte er gestern aber nicht mit nach Brüssel. Nach einem Gespräch mit EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte Papademos, es sei „Sache der Parteiführer“, die Unterschrift zu leisten. Damit bleibt eine Bedingung der Eurogruppe zur Auszahlung der nächsten Notkredite weiter unerfüllt. Der Regierungschef äußerte Verständnis für die Forderung der Eurozone. Die schriftliche Verpflichtung sei notwendig, um die Unsicherheit über die Zukunft zu beseitigen.

Unterdessen haben Angestellte von Energieunternehmen und Gemeinden aus Protest gegen die Sparmaßnahmen der Regierung gestern in ganz Griechenland mehrere Gebäude staatlicher Stromversorger blockiert. Sie protestierten gegen eine neue Grundsteuer, die über die Stromrechnungen kassiert werden soll. (dpa, dapd)