Weiterer UN-Vertreter in Birma

RANGUN rtr ■ Der UN-Menschenrechtsbeauftragte Paulo Sergio Pinheiro ist erstmals seit vier Jahren nach Birma gereist, um angeblichen Misshandlungen bei der Niederschlagung der Proteste in dem asiatischen Land nachzugehen. Pinheiro sei am Sonntag angekommen, teilten UN-Vertreter in Genf mit. Der brasilianische Juraprofessor habe der Militärjunta eine Liste mit Gefängnissen überreicht, die er während seines fünftägigen Aufenthalts besuchen wolle. Weitere Einzelheiten über die Reise wurden nicht bekanntgegeben. Einem Diplomaten zufolge sollte Pinheiro zunächst ins rund 50 Kilometer von Rangun entfernte Bago reisen, um ein buddhistisches Kloster zu besuchen, das ein Schauplatz der gewaltsamen Niederschlagung gewesen sein soll. Vor zwei Tagen hatte der UN-Sondergesandte für Birma, Ibrahim Gambari, seinen zweiten Aufenthalt innerhalb weniger Wochen in dem Land beendet. Bei dem gewaltsamen Ende der Proteste waren nach Angaben der Militärjunta zehn Menschen getötet worden. Westliche Regierungen gehen von einer weitaus höheren Opferzahl aus.