SEIT APRIL BEDROHT EIN DARMKEIM FRÜHCHEN IN BREMEN
: Klinik vertuschte Infektionen

Drei Säuglinge sind im kommunalen Klinikum Mitte Bremen in Bremen seit dem 8. August an einem Antibiotika-resistenten Darmkeim mit Namen ESBL gestorben. Anfang November erst schlug das Klinikum Alarm, und die Gesundheitsbehörde rief die Experten vom Robert-Koch-Institut zur Hilfe. Gestern nun lud der Chef der kommunalen Klinikholding, Diethelm Hansen, kurzfristig zur Pressekonferenz und musste mitteilen, dass schon Wochen vorher, nämlich am 30. April, auf dieser Frühchenstation die erste Infektion mit eben diesem gefährlichen Keim festgestellt worden war. In den Monaten vor dem Fall des Kindes, das am 8. August starb, war der Keim schon bei fünf anderen Babys festgestellt worden.

Der für das Klinikum verantwortliche Hygieniker Hans-Iko Huppertz trat gestern von dieser Funktion zurück. Die Frühchenstation ist geschlossen, die Kinder sind in ein anderes Haus des Klinikums verlegt. Die Experten des Robert-Koch-Instituts suchen nach der Quelle der Infektion. „Wir geben heute öffentlich bekannt, dass wir Fehler gemacht haben“, sagte der Chef des Klinikverbunds, Hansen. kawe