ai: Sexopfer in Sierra Leone entschädigen

BERLIN taz ■ Amnesty international hat Entschädigungen für die Opfer von sexueller Gewalt während des Bürgerkriegs in Sierra Leone gefordert. „Die unglaubliche Gewalt ist zwar gut dokumentiert, wird aber immer noch nicht wirklich von der Regierung angesprochen“, erklärte amnesty gestern. Nach Schätzungen sind 250.000 Frauen in Sierra Leone, ein Drittel der erwachsenen weiblichen Bevölkerung des Landes, während des Bürgerkrieges 1991 bis 2002 Opfer sexueller Gewalt geworden. Ein vereinbarter Hilfsfonds für Kriegsopfer existiere noch nicht, rügt amnesty, und auch Vorschläge einer Wahrheitskommission seien bisher nicht umgesetzt worden. Das Hilfswerk lobte jedoch, dass sexuelle Gewalt vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal für Sierra Leone einer der Anklagepunkte ist. In Sierra Leone wurde im September eine neue Regierung gewählt.