Letzte Pässe ohne Fingerabdruck

BERLIN taz ■ In Deutschland bleibt noch knapp eine Woche Zeit, um sich einen Reisepass ohne Fingerabdrücke zu holen. Ab dem 1. November erfassen die Meldeämter die Abdrücke beider Zeigefinger. Diese werden dann wie das Passfoto auf einem Chip gespeichert, der im Passdeckel untergebracht ist. Organisationen wie der Chaos Computer Club (CCC) empfehlen daher, sich jetzt noch einen Reisepass zu besorgen. Grund: Bürgerrechtler bereiten eine Klage gegen den sogenannten E-Pass vor dem Bundesverfassungsgericht vor. Sie kritisieren unter anderem, dass ausnahmslos die Daten aller Passinhaber erhoben würden – ohne konkreten Verdacht auf eine Straftat. Das Kalkül des CCC: Wer jetzt einen Pass beantrage, könne bis zu einer Entscheidung aus Karlsruhe noch mit einem fingerabdruckfreien Dokument reisen. „Und wenn das Urteil für uns positiv ausfällt, dann müssten die Menschen ihre Fingerabdrücke überhaupt gar nicht erfassen lassen“, sagt CCC-Sprecherin Constanze Kurz. Derweil beraten Politiker im Bundestag bereits das Einführen eines elektronischen Personalausweises. DAS