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: Im Bukarester Tango erinnert man sich an bessere rumänische Zeiten

Denkt man an Tango, kommen einem möglicherweise feuchte Kniekehlen in den Sinn, Bukarest aber wohl kaum. In den 1930er-Jahren allerdings war der lebensfrohe Gesang und Tanz dort allgegenwärtig, die Stadt fungierte in dieser beschwingten Zeit als Rumäniens Hochburg des Chansons, und Tango-Künstler erfreuten sich im „kleinen Paris“, wie Bukarest seiner Lebendigkeit wegen genannt wurde, größter Beliebtheit. Damals feierte auch die Sängerin Maria Tănase ihre ersten Erfolge im Radio und bei Auftritten in den Tanzlokalen der Stadt, die sie mindestens zur Edith Piaf Rumäniens werden ließen. Auch wenn das spätere Rumänien kein Ort der prallen Lebensfreude war, dauerte die Erinnerung an diese kulturelle Blütezeit fort. Würdigen will die nun die Regisseurin und Künstlerin Ulrike Ottinger (der aktuell im Arsenal-Kino auch eine Retrospektive ihrer Filme gewidmet ist): in ihrer Inszenierung „Bukarester Tango“ erinnern sie und Musiker aus Bukarest und Berlin in der Werkstatt der Kulturen an diese Zeit. Singen wird Oana Catalina Chitu. Drei Termine: „Bukarester Tango“ am heutigen Mittwoch, am Freitag und am Samstag. Der Eintritt ist frei, Platzreservierung erbeten unter ☎ 6 09 77 00. HC

„Bukarester Tango“: Werkstatt der Kulturen, Wissmannstraße 32. Mittwoch, 17., Freitag, 19., Samstag, 20. Oktober, jeweils 20 Uhr