hamburg heute
: „Handgeangelte Forelle“

Kinderzimmer Productions halten bei ihrer „Asphalt“-Tour im Uebel & Gefährlich

taz: Herr von Holtum, Sie sagen, dass sich die Musikbranche durch digitale Medien verändert. Wann werden Konzerte digital?

Henrik von Holtum: Entscheidend bei einem neuen Format ist, ob es attraktive Faktoren bietet. Wie man am Erfolg des VHS-Formats gesehen hat, war nicht der Faktor der Qualität verantwortlich. Ich glaube aber, dass Live-Konzerte einen gefestigten Stellenwert einnehmen…

Was hat das mit digitaler Technik zu tun?

Für mich hat die Beschäftigung mit dem Computer zur Einsicht geführt, sich auf das Wesentliche zu beschränken. Wegen der unendlichen Möglichkeiten gewinnen die einfachen Dinge wieder an Reiz. Heutzutage gibt es Unmengen an Tiefkühlkost. Man erfreut sich aber wieder an der handgeangelten Forelle.

Was bedeutet das für das Hörer-Publikum?

Ein sehr elementarer Aspekt rückt in den Vordergrund: die Selbstverantwortung. Der Hörer muss verstehen, dass er für die Entwicklung der Musikbranche höchst verantwortlich ist.INTERVIEW: JAN DREYLING

21 Uhr, Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66

HENRIK VON HOLTUM, 33, von Kinderzimmer Productions