VORMERKEN
: Ein oder zwei Dinge über die Pilze, die unterschätzten Lebewesen

Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und wie denken wir eigentlich über Pilze? Der Begriff löst in aller Regel unbeteiligtes Schulterzucken aus und lässt an Dinge denken wie „schmeckt gut“ oder „juckt zwischen den Zehen“. Das aber wird den Waldbewohnern nicht gerecht. Deshalb sollte man sich einmal etwas bewusster mit diesen Lebewesen auseinandersetzen, die in einem geheimnisvollen Reich zwischen Pflanze und Tier schweben. Denn sie warten mit einigen Superlativen auf, die pflanzliche oder tierische Streber blass aussehen lassen: Der Blauwal beispielsweise ist keineswegs das größte bekannte Lebewesen, wie oft behauptet wird, sondern ein sogenannter Hallimasch, der in Oregon in den USA zu finden ist und die stolze Fläche von 1.200 Fußballfeldern einnimmt. Überhaupt hat jeder Pilz sein Spezialgebiet. Sie können sowohl parasitär wie auch symbiotisch leben, high machen, Lebensmittel verderben oder veredeln, schmackhaft oder giftig sein, Ökosysteme erhalten oder zerstören, vermehren sich mal durch Zellteilung, mal mittels Sporen. Stille Waldböden sind eben tief. Wer seine Kenntnisse über diesen bemerkenswerten Einfall der Natur erweitern möchte, ist am morgigen Sonntag im Freilandlabor Britz beim „Tag des Pilzes“ richtig. HC

Tag des Pilzes: Freilandlabor Britz, Sangerhauser Weg 1 Sonntag, 14. Oktober, 11–16 Uhr. Pilzführungen 11.30 und 14 Uhr. 2,30/1,50 Euro