Weg bei ABN frei für Schotten

LONDON dpa ■ Nach einem sechs Monate langen Übernahmekampf hat die britische Großbank Barclays ihr Angebot für den niederländischen Konkurrenten ABN Amro zurückgezogen. Man habe nicht die angestrebte 80-prozentige Zustimmung der ABN-Amro-Anteilseigner bekommen, hieß es. Damit ist der Weg frei für das Dreierkonsortium aus Royal Bank of Scotland, dem belgisch-niederländischen Finanzkonzern Fortis und der spanischen Banco Santander. Dieses hatte mit 71,1 Milliarden 2,7 Milliarden Euro mehr für die größte Bank der Niederlande geboten als Barclays – und sich den Zuschlag auch bei einer geringeren Zustimmung offen gehalten. Das ABN-Management hatte jedoch die Barclays-Offerte bevorzugt und das Konkurrenz-Gebot abgelehnt und aktiv dagegen gearbeitet. Bei der geplanten Übernahme handelt es sich um den größten Einkauf im Bankensektor. ABN Amro soll nach den Plänen des Konsortiums zerschlagen und unter den Käufern aufgeteilt werden. Nach Angaben von Gewerkschaften sind nun 19.000 Arbeitsplätze in Gefahr.