USA greifen in Uganda ein

SPEZIALKRÄFTE Obama schickt 100 Soldaten zur Unterstützung des ugandischen Militärs im Kampfeinsatz gegen die Terrortruppe „Lord’s Resistance Army“

WASHINGTON dpa/taz | US-Präsident Barack Obama hat rund 100 Militärs nach Mittelafrika geschickt. Die als Berater bezeichneten, aber für Kampfhandlungen ausgerüsteten Soldaten sollen helfen, die Führung der berüchtigten „Widerstandsarmee des Herrn“ (Lord's Resistance Army, LRA) dingfest zu machen, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Brief Obamas an den Kongress. Die paramilitärische LRA wird für den Tod sowie die Folterung und Vergewaltigung Tausender Menschen verantwortlich gemacht. Die Soldaten sollten Militärs in Uganda und Nachbarländern unterstützen, die gegen den LRA-Chef Joseph Kony und dessen Führungsriege vorgingen. Es handele sich aber strikt um eine Beraterfunktion.

Die LRA gilt als eine der brutalsten paramilitärischen Truppen der Welt. In ihrem Kampf gegen Ugandas Präsidenten Yoweri Museveni hat sie Tausende Zivilisten vergewaltigt und gefoltert. Die Rebellen nahmen auch Zehntausende Kinder gefangen und zwangen sie, als Kindersoldaten furchtbare Taten zu begehen.

Die marodierenden Truppen der LRA machen auch vor Grenzen nicht halt. Im Juni hatten 17 Menschenrechtsorganisationen den UN-Sicherheitsrat zum Schutz der Bevölkerung des Kongos aufgefordert. Dort waren Tausende vor der „Widerstandsarmee des Herrn“ geflohen.

Ausland SEITE 10

Meinung + Diskussion SEITE 12