Kein Bedarf an Dialog in Gorleben

GÖTTINGEN taz | Absagen von Referenten, kaum Zuschauer, Boykott durch die Atomkraftgegner – der Auftakt zum „Gorleben-Dialog“ von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) war ein Reinfall. Beim „Fachdialog“ zum Thema Endlagerung ging es am Mittwoch in Hitzacker um Gasvorkommen im Gorlebener Salzstock. Ein Bündnis der Gorleben-Gegner hatte die Teilnahme an der Veranstaltung und der gesamten Dialoginitiative schon im Vorfeld ausgeschlossen. Röttgens Angebot spiegele Transparenz und Einflussmöglichkeiten nur vor. Denn gleichzeitig werde im Dreischichtenbetrieb im Salzstock weiter gebaut und das Verfahren zur Durchsetzung eines Endlagers „unbeirrt weitergeführt.“ Mit dem Kieler Geologen Ulrich Schneider sagte auch der einzige kritische Wissenschaftler für Mittwoch ab: Er wolle nicht „als Feigenblatt für eine Öffentlichkeitsbeteiligung missbraucht“ werden.

Die Resonanz war gering: Das knapp 40-köpfige Publikum bestand überwiegend aus Presse- und Behördenvertretern; im Internet verfolgten weniger als 100 Nutzer die Veranstaltung.

REIMAR PAUL

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