Freude über Tod

TIERRECHTLER Bulle bringt seinen Bauern um – Vegan-Aktivisten jubeln und werden von Linken kritisiert

BERLIN taz | Tierrechtsaktivisten haben die Tötung eines Bauern durch ein Rind gelobt. Die Organisation Animal Peace nannte den Bullen einen „Helden der Freiheit“ auf ihrer Internetseite für vegane Ernährung, also ohne tierische Produkte. Das Tier habe seinen „Sklavenhalter“ in einem Stall nahe Köln angegriffen. Der Verein wünschte sich in dem Beitrag, dass „viele weitere Rinder“ ebenfalls einen „Aufstand der Geknechteten“ beginnen.

Animal Peace ist zwar nur eine Splitterorganisation. Allerdings wurde im Umfeld des Deutschen Bauernverbands suggeriert, der kleine Verein gehöre zur Bewegung gegen die Agrarindustrie, die am 17. Januar Zehntausende Menschen für die „Wir haben es satt“-Demonstration in Berlin mobilisiert hatte. Einer der wichtigsten Demoveranstalter, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, verurteilte den Animal-Peace-Beitrag am Montag als „menschenverachtend“ und erstattete Strafanzeige gegen die Verantwortlichen. Die Tierrechtler berufen sich auf die Pressefreiheit und beharren darauf, dass Tiere das gleiche Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit hätten wie Menschen. JMA

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