Sozialhilfebedarf steigt

Rund 306.000 Menschen waren im Jahr 2006 auf laufende Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen

WIESBADEN ap ■ Die Zahl der Sozialhilfeempfänger ist wieder gestiegen: Rund 306.000 Menschen waren Ende 2006 auf die sogenannte laufende Hilfe zum Lebensunterhalt angewiesen, so das Statistische Bundesamt gestern. Etwa 82.000 oder 27 Prozent von ihnen bezogen die laufende Hilfe zum Lebensunterhalt dabei außerhalb von Wohn- und Pflegeeinrichtungen, was bis Ende 2004 als „Sozialhilfe im engeren Sinne“ galt. Das entspricht einem Anstieg von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Anteil dieser Hilfebezieher an der Gesamtbevölkerung lag wie im Vorjahr bei 0,1 Prozent. Bei Menschen in Heimen wurde dagegen ein Anstieg von 16,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Dies lag nach Erkenntnis der Statistiker jedoch eher daran, dass diese Betroffenen 2005 noch nicht vollständig erfasst waren. Der Anteil der in Wohn- und Pflegeeinrichtungen lebenden Sozialhilfeempfänger liegt mit rund 224.000 Personen bei etwa 73 Prozent und macht die große Mehrheit aller Bedürftigen aus.

Den höchsten Anteil an Sozialhilfeempfängern gab es Ende 2006 mit 2,3 Betroffenen je 1.000 Einwohner im Stadtstaat Bremen sowie mit 2,1 Betroffenen je 1.000 Einwohner in Berlin. Unter den Flächenländern lag die Empfängerquote mit 1,7 Betroffenen je 1.000 Einwohner in Schleswig-Holstein und mit 1,5 in Hessen am höchsten. Den niedrigsten Anteil gab es in Baden-Württemberg (0,5 Betroffene je 1.000 Einwohner) sowie Thüringen und Bayern (jeweils 0,6). Nach vorläufigen Zahlen kostete die Sozialhilfe die Kommunen und überörtlichen Sozialhilfeträger 2006 netto rund 682 Millionen Euro. Das waren 10,8 Prozent mehr als im Vorjahr.