Kardinal bedauert das Wort „entartet“

KÖLN dpa ■ Kardinal Joachim Meisner bedauert, dass seine Aussage über angeblich „entartete“ Kultur zu „Missverständnissen“ führte. In der FAZ schreibt der 73-Jährige, das von ihm gebrauchte Wort „entartet“ habe „in der verkürzten Form des aus dem Zusammenhang gelösten Zitats Anlass zu Missverständnissen gegeben“. Dies bedauere er. Für die Substanz seiner Aussage sei der Begriff „entartet“ nicht notwendig gewesen. Der Kölner Kardinal hatte Freitag in einer Predigt gesagt: „Dort, wo die Kultur vom Kultus, von der Gottesverehrung abgekoppelt wird, erstarrt der Kult im Ritualismus und die Kultur entartet. Sie verliert ihre Mitte.“ Die Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, hatte daraufhin gewarnt, dass sich rechtsgerichtete junge Leute Meisners Gebrauch des von den Nazis geprägten Begriffs „entartet“ zum Vorbild nehmen könnten.