Geld fürs System

FINANZPOLITIK EZB-Chef Draghi will Staatsanleihen für eine Billion Euro kaufen, um Wirtschaft anzukurbeln

BRÜSSEL taz | 1,14 Billionen Euro: So hoch ist die Summe, die die Europäische Zentralbank (EZB) im Kampf gegen die drohende Deflation in der Eurozone aufbringen will. Das hat EZB-Präsident Mario Draghi in Frankfurt angekündigt. Bis zum September 2016 will Draghi Unternehmens- und Staatsanleihen im Volumen von monatlich 60 Milliarden Euro kaufen, um die Wirtschaft in Euroland anzukurbeln.

Das Programm, das im Fachjargon „quantitative Lockerung“ genannt wird, führte zu politischen Spannungen: Bundesbankchef Jens Weidmann und Kanzlerin Angela Merkel warnten vor einer Aufweichung des Spar- und Reformkurses in der Europäischen Union. Allerdings hatte Draghi kaum eine andere Wahl: Die Zinsen sind schon fast bei null, die Preissteigerung ist meilenweit vom Inflationsziel 2 Prozent entfernt. Nun hat Draghi seinen letzten Trumpf ausgespielt. EBO

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