Pestizid vergiftet Antillen-Bevölkerung

PARIS ap ■ Der Einsatz eines hochgiftigen Pestizids in den französischen Überseedépartements Martinique und Guadeloupe hat zu schweren Gesundheitsschäden in der Bevölkerung geführt. Zu diesem Ergebnis ist ein französischer Krebsexperte gekommen, dessen Studie der Nationalversammlung heute vorgelegt wird. In Le Parisien sagte Dominique Belpomme, die Menschen auf den französischen Antillen seien „vergiftet worden“. Er führte einen Anstieg von Prostatakrebs, eine erhöhte Missbildungszahl bei Neugeborenen sowie Unfruchtbarkeit auf die Pestizide zurück, die auf den Bananenplantagen eingesetzt wurden. Als Hauptursache hat der Spezialist den Wirkstoff Chlordecon ausgemacht. Nach dem Verbot 1993 setzten die Plantagenbetreiber das Gift bis 2002 weiter heimlich ein. Noch heute seien Böden und Gewässer verseucht, sagte Belpomme.