Gefährliche Mixtur getrunken

METHADON 19 Monate alter Junge aus Bad Oldesloe musste mit Vergiftung auf die Intensivstation, ist aber wieder außer Lebensgefahr

Mit einer Methadon-Vergiftung ist ein 19 Monate alter Junge aus Bad Oldesloe (Kreis Ostholstein) am späten Samstagabend in eine Hamburger Kinderklinik eingeliefert werden. Das Kind musste zeitweise auf der Intensivstation versorgt werden, gestern war sein Zustand aber stabil, Lebensgefahr bestand nicht mehr.

Der Vater des Jungen hatte ein Glas mit einem Rest von in Wasser gelöstem Methadon auf dem Tisch stehen lassen. Das Medikament war dem früher heroinsüchtigen Mann verschrieben worden. In einem unbeobachteten Moment trank dann offenbar das Kind die Mixtur aus. Dass die Sache glimpflich ausging, ist der Mutter des Jungen zu verdanken: Sie rief unverzüglich einen Notarzt.

Nach Angaben der Polizei wird gegen den 55-jährigen Vater wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Es handele sich „möglicherweise um einen tragischen Unglücksfall“, so Polizeisprecherin Sonja Kurz. Auch das Stormaner Jugendamt, das die Mutter regelmäßig betreut, wurde eingeschaltet und hat das Familiengericht angerufen. Jugendamtsleiter Wilhelm Hegemann erklärte, „dass ein Kontakt des Vaters zu seinem Kind zurzeit nicht stattfinden sollte“. Die Mutter hingegen habe „umsichtig gehandelt und Schlimmeres verhindert“.

Der Fall erinnert an den Methadon-Tod der 11-jährigen Chantal aus Hamburg im Jahr 2012. Das Urteil im Prozess gegen ihre Pflegeeltern wird für kommenden Montag erwartet. Ein Gutachter hatte ausgesagt, Chantal könne noch leben, hätte der Pflegevater sie rechtzeitig ins Krankenhaus gebracht.  MAC