„Pilze – mit LED gemalt“

NATURFOTOGRAFIE Der Fotograf Bernd Rügemer bringt Waldpilze zum Leuchten und vor die Fotolinse

■ 49, kommt aus Eisingen bei Würzburg und fotografiert seit zwei Jahren mit LEDs ausgeleuchtete und erleuchtete Pilze

taz: Herr Rügemer, Sie fotografieren das, was andere Leute essen – Pilze. Aber mit LED-Licht ausgeleuchtete Pilze.

Bernd Rügemer: Mich fasziniert die Vielfalt der Farben und Formen. In der Fränkischen Platte, wo ich herkomme, gibt es besonders viele Arten.

Sammeln sie die Pilze auch?

Nein, ich fotografiere sie nur.

Ihre Faszination ist eher ästhetischer Natur?

So könnte man das sagen, ja.

Sie fotografieren auch sehr seltene Pilze. Wie finden Sie die?

Ich suche sie im Wald. Manchmal helfen mir auch Freunde, die sich damit auskennen. Ich bin keine Mykologe, aber mit der Zeit bekommt man mehr Gefühl dafür, wo die Pilze zu suchen sind. Natürlich ist das auch immer eine Glückssache.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Fotoobjekte?

Ich suche die schönsten heraus. Dabei ist es mir egal, ob die Pilze giftig sind oder nicht. Ich will das Zauberhafte an ihnen zur Geltung bringen.

Haben sie als Kind Pilze gesammelt?

Als Kind eigentlich nicht. Mit Pilzen beschäftige ich mich erst seit 2009. Da habe ich angefangen, sie zu fotografieren. Ich war immer sehr naturverbunden.

Sie nutzen LED-Licht, um die Pilze zum leuchten zu bringen. Warum?

Das natürliche Licht ist nicht optimal. Ich versuche dem Pilz mehr Licht zu geben, damit er sich vom Wald abhebt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit Licht zu arbeite. Mit Licht malen bedeutet, ich führe den Lichtstrahl zum Bild und leuchte den Pilz damit aus. Die Lampe ist praktisch der Pinsel.

Interview: Julia Rotenberger

Eröffnug 18 Uhr, Botanika /

Rhododendrenpark, Deliusweg