FLÜCHTLINGE AN GRENZEN ZU TUNESIEN UND ÄGYPTEN
: Amnesty fordert Flüchtlingsaufnahme

BERLIN | Die Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Pro Asyl haben die Regierung aufgefordert, Flüchtlinge aus Nordafrika aufzunehmen. Nach den Kämpfen in Libyen harrten noch immer rund 5.000 vom UNHCR anerkannte Flüchtlinge in Lagern an der tunesischen und ägyptischen Grenze aus, so der Generalsekretär von Amnesty, Wolfgang Grenz.

Die Regierung müsse nun handeln und die Aufnahme von Flüchtlingen anbieten. „Das ist sie ihrem Anspruch schuldig, sich für die Menschenrechte und den Flüchtlingsschutz einzusetzen.“ Die Regierung hatte sich in den vergangenen Monaten gegen die Aufnahme mit dem Argument gesperrt, es handele sich um Wirtschaftsflüchtlinge. Verzweifelte Bootsflüchtlinge versuchen immer wieder, die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa 130 Kilometer vor der Küste Tunesiens zu erreichen.

Der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) hatte laut Amnesty bereits im März die internationale Staatengemeinschaft aufgerufen, die Flüchtlinge aus den nordafrikanischen Lagern aufzunehmen. (dpa)