Alfreda von den Philippinen

Am 3. Oktober 2013 saß die alleinerziehende Mutter Alfreda Disbarro in einem Internetcafé unweit ihres Hauses in Parañaque. Zwei Polizeibeamte und ein Hilfspolizist näherten sich und warfen ihr vor, eine Drogendealerin zu sein. Alfreda öffnete ihre Taschen, um jeglichen Verdacht aus der Welt zu schaffen. Trotzdem richtete der Hilfspolizist eine Waffe auf sie, während ihr einer der Polizisten auf die Brust schlug.

Dann wurde Alfreda in Handschellen abgeführt. Im Drogendezernat angekommen, wurde sie abgetastet und in einen Raum mit fünf anderen Gefangenen gebracht. Nach zwei Stunden brachten Beamte sie in eine Küche. Ein Polizist begann, sie in den Bauch und ins Gesicht zu schlagen. Dann stach er ihr mit seinen Fingern in die Augen und zwang ihr einen Wischmopp in den Mund. Ein anderer Beamter schlug sie mit einem Stock.

Am 4. Oktober brachte man sie dann ins Rathaus ihres Heimatbezirks Barangay, wo Polizisten mit 100-Dollar-Noten und einem Päckchen Drogen warteten. Alfreda beharrte auf ihrer Unschuld. Am nächsten Morgen forderte man sie auf, ein weißes Blatt Papier zu unterschreiben. Außerdem wurde sie zusammen mit dem Geld und den Drogen fotografiert und dann in eine Haftanstalt für Frauen gebracht.

Am 8. Oktober klagte der Staatsanwalt Alfreda wegen Besitz und Verkauf von Drogen an. Die Folter der Angeklagten interessierte ihn nicht. Derzeit wartet Alfreda Disbarro im Gefängnis von Parañaque auf ihren Prozess. Ihre Familie wurde bedroht und aufgefordert, die Stadt zu verlassen. (Quelle: Amnesty International) PKT