China schießt sich aus dem Häuschen

FUSSBALL Beim Asien-Cup fällt die Volksrepublik mit Erfolgen auf, die keiner dem Team zugetraut hätte

BERLIN taz | Wenn man der Nachrichtenagentur Xinhua Glauben schenken darf, dann sind „chinesische Medien und Fußballfans gerade begeistert“. Die Nationalmannschaft hat nämlich beim Asien-Cup, der derzeit in Australien ausgetragen wird, mit zwei klaren Siegen schon vorzeitig das Viertelfinale erreicht – zum ersten Mal seit über zehn Jahren.

Ähnlich gut stehen nach zwei Spielen nur die Vereinigten Arabischen Emirate, der Iran und Gastgeber Australien da.

China gelang ein 2:1-Sieg über Usbekistan am Mittwoch und zuvor ein 1:0 über Saudi-Arabien. Als Gruppensieger trifft China, das von dem Franzosen Alain Perrin betreut wird, auf Australien oder Südkorea. Chinas fußballerischer Erfolg wirkt umso überzeugender, als in seiner Gruppe B mit Nordkorea ein Favorit nach zwei Niederlagen in zwei Spielen schon ausgeschieden ist und nun im für beide unbedeutenden Spiel noch gegen China antreten muss. Nordkoreas Trainer Tong-Sop Jo war vor dem mit 1:4 verlorenen Spiel gegen Saudi-Arabien damit aufgefallen, dass er sich beim Obersten Führer der Demokratischen Volksrepublik Korea, Kim Jong Un, für dessen „wertvolle Hinweise“, die der dem Team gegeben habe, bedankt hatte.

In China hingegen bedankte sich die Parteizeitung Renmin Ribao, übersetzt: Tageszeitung des Volkes, bei der erfolgreichen Auswahl: Für das Erreichen des Viertelfinales erhalte das Team zu Recht den Applaus aller Chinesen.