Am Klima arbeiten

Bund, Mieter helfen Mietern und Stattbau legen in Hamburg ein Sofortprogramm namens „Prima Klima“ zur Verbesserung der Energieeffizienz von Wohnimmobilien vor

Mit dem Hamburger Sofortprogramm „Prima Klima“ zur CO2-Minimierung haben BUND, Mieter helfen Mietern und der Sanierungsträger Stattbau einen Fahrplan zum Klimaschutz für die Stadt Hamburg vorgelegt.

Sehr konkret legen die drei Initiatoren darin dar, wie man im Wohnungssektor in den nächsten fünf Jahren den CO2-Ausstoß durch effizientere Wärmedämmung und Alternative Energien drastisch reduzieren kann.

Als politischen Rahmen fordern sie eine Klimaschutzverordnung für Hamburg, die eine umfassende Sanierung im Altbaubestand sowie einen hohen Energiesparstandard für Neubauten vorsieht. Eine politische Verordnung ist aus Sicht von Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND, dringend notwendig, um die Vorgaben, die ein solches Modell mit sich bringt, durchzusetzen. Deswegen plädiert er auch für einen TÜV für Heizungsanlagen sowie für Bußgelder bei zu hohem Energieverbrauch.

Die Wärmeeffizienz von Wohnungen solle zudem in den Mietenspiegel einfließen. Denn aus der Erfahrung von Sylvia Sonnemann, Juristin bei Mieter helfen Mietern, ist der Leidtragende bei Umbauten zur Verbesserung des Klimaschutzes zu oft der Mieter, da eine solche Modernisierungsmaßnahme momentan noch zu einer – völlig legalen – Mieterhöhung führt.

Zur Unterstützung bauwilliger Klimaschützer müssten zudem, so der BUND, zentrale Informationsstellen eingerichtet werden, damit eine unabhängige Beratung zu Technik und finanzieller Förderung des Klimaschutzes gewährleistet sei. Der Plan, der nun Umweltsenator Axel Gedaschko vorgelegt wird, soll dem Hamburger Senat vor Augen führen, dass Hamburg als wohlhabende Stadt eine entscheidende Vorreiter-Rolle im Aufhalten des Klimawandels zu spielen hat.

Und schließlich sehen die Vertreter der „Prima Klima“-Initiative durch die ungewöhnliche Verbindung von Klimaschutz und Mieterschutz einen zusätzlichen Synergieeffekt: Beim Informieren, Umsetzen und Kontrollieren des Klimaschutzprogramms werden viele neue Arbeitsplätze geschaffen. JAN DREYLING