ERWERBSTÄTIGKEIT VON FRAUEN
: Lücke zwischen Ost und West wächst weiter

BERLIN | Die Beschäftigungsquote von Frauen im Osten steigt auch 25 Jahre dem Mauerfall schneller an als im Westen. Das zeigt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, die gestern veröffentlicht wurde. Danach beträgt die Erwerbsquote in den neuen Bundesländern knapp 58 Prozent (2006: 51 Prozent), in den alten Bundesländern 51 Prozent (2006: 46 Prozent). Dadurch vergrößere sich die Ost-West-Lücke bei der Berufstätigkeit von Frauen. Darüber hinaus wachse die Beschäftigungsdifferenz zwischen Frauen (52 Prozent) und Männern (59 Prozent). Grund: Rollenbilder wirken fort.

Die Studie zeige, so Brigitte Mohn, Vorstand der Bertelsmann-Stiftung, „dass trotz des leichten Anstiegs im Zeitverlauf Handlungsbedarf besteht“. Stichworte: mehr gute Kita-Plätze, mehr vollzeitnahe Jobs für Frauen. Damit ließe sich zudem die Altersarmut von Frauen eindämmen. Allein aus demografischer Sicht sei es notwendig, dass mehr Frauen arbeiten gehen. Bis 2030 werde die Zahl der Arbeitskräfte im Alter zwischen 25 und 64 Jahren um 11 Prozent zurückgehen. Berufstätige Frauen sind der Studie zufolge hoch und teilweise höher qualifiziert als Männer. (taz)