hamburg heute
: Bach reloaded

Klassisches gesampelt und live: Michael Petermanns wohlgeneriertes Klavier

taz: Herr Petermann, wie funktioniert das: Bach und DJ-Techniken?

Michael Petermann: Ich habe mir Material aus Bachs Toccaten, Fugen und Präludien genommen und Clips aus dem gebildet, was mir gefallen hat. Dann habe ich geguckt, was man damit machen kann: Wie kann man das loopen, wo die Kontrapunktik noch über Bach hinaustreiben.

Wollen Sie Bach verbessern?

Nein, das wäre vermessen. Aber man kann mit Bach spielen. Und ich kann mit meiner Musiksprache und mit dem Computer Sachen machen, die im 18.Jahrhundert noch nicht möglich waren.

Und wie klingt das?

In erster Linie klassisch, ich würde mal sagen: so zwischen Minimal Music und ernster neuer Musik. Manchmal klingt ein Groove an, aber als Material benutze ich nur die Klänge der Jacobi-Orgel.

Werden Sie live spielen?

Ja, und ich möchte, dass sich die Zuhörer fragen: Spielt der gerade die tatsächliche Orgel, oder kommt die Musik aus dem Computer?

Hätte Bach das gefallen?

Das ist eine sehr hypothetische Frage, aber ich glaube schon. Bach war selbst sehr verspielt. Interview: Hannes Leuschner

Heute um 20.00 Uhr in der Hauptkirche St. Jacobi