WAS MACHT EIGENTLICH ... der Krankenwagen?
: Krank machen!

Wer hätte das gedacht? Entgegen der eigentlichen Bestimmung, tragen die Ambulanzen und besonders diejenigen älteren Baujahres ordentlich dazu bei, die Berliner Luft zu verpesten. Die Krankentransporte blasen nämlich nicht nur hohe Mengen an Abgasen in die Atmosphäre, sondern tragen durch das Fehlen von Rußpartikelfiltern dazu bei, dass die betriebseigenen Spitäler auch in Zukunft nicht um Kundschaft bangen müssen.

Neben der Volkskrankheit Asthma ist auch sein großer Bruder – der Lungenkrebs – auf dem Vormarsch und hat es sich in den Ablebestatistiken schon richtig muckelig gemacht. Teile der landeseigenen Fahrzeugflotte, also Ambulanzen, Polizei- oder Feuerwehrfahrzeuge, sollen nach dem Willen des Senats auch in Zukunft plakettenfrei in die Umweltzonen der Stadt fahren dürfen, auch wenn der Rußfilter fehlt. Zu teuer, zu viel Aufwand, heißt es dazu lapidar aus den bald rußgeschwärzten Roten Rathaus. Wie das Senatskonzept zur einst so gerühmten „Gesundheitsstadt“ passt, liegt allerdings im Schwadennebel.

Positiv betrachtet sorgen die staatlichen Krankenhäuser aber so für die Nachfrage ihrer Dienste. Sie kämpfen quasi für den Standort Berlin und für die Beibehaltung der staatlichen Krankenhaus-Obhut. Auch abwanderungswillige Berliner werden durch die „ausgetüvtelte“ Senatspolitik zuweilen stationär gebunden werden können.

By the way: Was machen eigentlich die Feuerwehrleute in Ray Bradburys Roman „Fahrenheit 451“? Ach ja, alles – nur nicht Feuerlöschen. Damit wären wir schon wieder beim Krankenwagen. JM FOTO: AP