Tausende für Toleranz

PEGIDA-PROTEST

In Norddeutschland werden in den kommenden Wochen Tausende Menschen gegen die rechtspopulistische Pegida-Bewegung demonstrieren. In Niedersachsens Landeshauptstadt, wo die Polizei am Montag bis zu 1.000 Anhänger der Truppe Hagida – „Hannover gegen die Islamisierung des Abendlandes“ – erwartet, hat ein Bündnis aus Politik, Gewerkschaften und Kirchen für Montag zum Protest gegen Fremdenfeindlichkeit aufgerufen.

Was da um 17.30 Uhr mit einem multireligiösen Friedensgebet an der hannoverschen Marktkirche beginnt, wird nicht nur von SPD-Ministerpräsident Stephan Weil und seinen MinisterInnen unterstützt: SPD-Oberbürgermeister Stefan Schostok hat auch die rund 11.000 Beschäftigten der Stadt zur Teilnahme an der Demo „Licht aus für Rassisten“ ermutigt.

Nachdem ein ebenfalls für den 12. Januar geplanter Aufmarsch der Islamhasser in Rostock abgesagt wurde, mobilisieren sie stattdessen nun für Kundgebungen in Schwerin sowie Stralsund. Auf Widerstand werden sie auch dort treffen: Nach dem Vorbild des Kölner Doms soll das Schweriner Schloss, der Sitz des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern, verdunkelt werden. Zudem lässt Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow (Die Linke) an Staatstheater und am Staatlichen Museum das Licht ausknipsen. Als Teilnehmer des Protests hat sich auch der sozialdemokratische Ministerpräsident angekündigt.

Eine Woche später, am 19. Januar, möchte dann „Bragida“ in Braunschweig die angebliche Islamisierung stoppen. Dagegen ruft das Braunschweiger Bündnis gegen rechts zum Protest auf – und wird neben Parteien und Kirchen auch von örtlichen Fußballfans, den Beschäftigten des Braunschweiger Staatstheaters und muslimischen Verbänden unterstützt.  WYP