„Dringendes Bedürfnis“

SOLIDARITÄTS-VERANSTALTUNG Das Institut Français und die Bürgerschaft gedenken der Opfer von Paris

■ arbeitet als Kulturassistentin am Institut Français Bremen.

taz: Frau Witges, wie reagiert das Institut Français auf den Pariser Anschlag?

Kerstin Witges: Wir haben bei uns an der Contrescarpe einen Kondolenztisch eingerichtet. Schon um 9 Uhr am morgen stand ein in Bremen lebender Franzose vor der Tür, der das dringende Bedürfnis nach einem Gespräch hatte. Gestern erreichten uns den ganzen Tag über viele Solidaritätsbekundungen, Nachbarn bringen Blumen vorbei und bieten Hilfe an. Es gibt das starke Verlangen nach Gemeinsamkeit und gegenseitiger Unterstützung.

Am 22. Januar eröffnen Sie im Institut die Karikaturen-Ausstellung „Weimarer Dreieck“ mit jeweils einem polnischen, deutschen und französischen Zeichner. Werden Sie die Ausstellung nun um Bilder aus „Charlie Hebdo“ erweitern?

Darüber werden wir uns Gedanken machen. Zunächst nutzen wir den Bildschirm im Eingangsbereich des Instituts, um dort Zeichnungen aus „Charlie Hebdo“ in einer Art Slightshow zu zeigen.

Für heute laden Sie gemeinsam mit dem Bürgerschaftspräsidenten zu einer Solidaritäts-Veranstaltung ein. Wie gestalten Sie die?

Es geht zunächst einfach darum, einen Raum für die gemeinsame Trauer zu schaffen, das Bedürfnis danach ist sehr groß. Nicht nur bei den in Bremen lebenden Franzosen, auch bei der übrigen Bremer Bevölkerung.Interview: HB

Solidaritäts-Veranstaltung: 16.30 Uhr, Bürgerschaft