HORMONHAUSHALT
: Vaterschaft senkt Testosteronpegel

WASHINGTON | Frisch gebackene Väter haben deutlich weniger Testosteron im Speichel als vor der Geburt des Kindes. Eine Vaterschaft könnte womöglich zu einem Sinken des männlichen Geschlechtshormons führen, schreiben US-Forscher über die Ergebnisse einer Langzeitstudie auf den Philippinen. Je mehr sich die Väter um ihren Nachwuchs kümmerten, desto weniger Testosteron wiesen die Forscher um Christopher Kuzawa im Speichel der Männer nach. Kuzawa von der Northwestern Universität in Evanston (US-Staat Illinois) und seine Kollegen berichten über die Studie mit mehr als 600 jungen Männern in den Proceedings der amerikanischen Akademie der Wissenschaften (PNAS).

 Vorangegangene Studien hatten bereits gezeigt, dass Väter niedrigere Werte des männlichen Geschlechtshormons hatten als Single-Männer. Laut Kuzawa war jedoch nicht geklärt, ob die Vaterschaft das Testosteron unterdrückt oder ob Männer mit einem niedrigen Testosteronwert eher Nachwuchs bekommen als andere. Nun zeigte die Studie: Je höher der Testosteronspiegel der Männer zu Untersuchungsbeginn war, desto höher war auch die Wahrscheinlichkeit, später Vater zu werden. (dpa)