„Vorurteil vom Verzicht“

Aufklärungsabend über sinnvolle Geldanlagen

■ 30, arbeitete bei der Bayern LB. 2010 gründete sie den Verein „Geld mit Sinn“, der nachhaltiges Investieren fördert.

taz: Frau Geisler, was verstehen Sie unter nachhaltiger Geldanlage?

Heidi Geisler: Eine Anlage, die sozial, ethisch, ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist. Wichtig ist, dass die Ökonomie nicht übersehen wird. Es gibt ja das Vorurteil, dass sich nachhaltige Anlagen nicht rentieren. Aber dem ist nicht so.

Worauf muss man achten, wenn man sein Geld nachhaltig anlegen will?

Jede Bank bietet ja inzwischen nachhaltige Fonds an. Es lohnt sich aber, da genau hinzuschauen. Die meisten Fonds werden nach dem „best in class“-Prinzip gemanaged, das heißt, dass zum Beispiel Rüstungskonzerne dabei sein können, aber eben nur „die am wenigsten Schlimmen“ in ihrer Branche.

Was ist die Alternative?

Fonds, die nach Ausschlusskriterien gemanaged werden. Also keine Rüstung, keine Atomenergie, vielen ist auch wichtig: keine Kinderarbeit.

Ist Hamburg ein guter Ort, um über nachhaltige Geldanlagen zu reden?

Als wir überlegt haben, welche Städte wir besuchen könnten, haben wir uns erst gegen Hamburg entschieden, weil uns Leute bestätigt haben, dass die Hamburger da schon sehr weit sind. Wir sind dann aber von den Anmeldungen überrannt worden.

Wer hat sich angemeldet?

Viele Anmeldungen kamen von Stiftungen und vom ich sag mal gehobenen Mittelstand. Am Telefon hatten wir viele ältere Leute, die sagten, dass sie bis jetzt noch gar nicht darauf geachtet haben, wohin ihr Geld fließt.

Und das wollen Sie ändern?

Wichtig ist, dass die Bereiche, in die man investiert, mit den persönlichen Werten übereinstimmen. INTERVIEW: WIE

Die heutige Veranstaltung ist ausverkauft. Mehr Infos unter www.geldmitsinn.de