Anschläge in Südindien

Bei Explosionen in Vergnügungspark und Restaurant in Hyderabad sterben mehr als 40 Menschen

HYDERABAD afp ■ In der südindischen Millionenstadt Hyderabad sind bei Bombenanschlägen mindestens 42 Menschen getötet worden. Mehr als 50 wurden am Samstag in einem Vergnügungspark und einem Straßenrestaurant der Hauptstadt von Andhra Pradesch verletzt. Der Innenminister des Bundesstaats, K. Jana Reddy, sagte, die vorliegenden Informationen deuteten auf eine Beteiligung von islamistischen Terrorgruppen mit Sitz in Pakistan und Bangladesch hin.

Im Vergnügungspark explodierten nach Behördenangaben drei Bomben. Kurz darauf gingen zwei Sprengsätze im voll besetzten Straßenrestaurant in die Luft. Insgesamt seien sechs Bomben gelegt worden, sagte der Polizeichef. Der sechste Sprengsatz sei in einem Kino gefunden und rechtzeitig entschärft worden. Im Krankenhaus der Stadt herrschte Chaos, verzweifelte Angehörige drängten sich in den Fluren und warteten auf Neuigkeiten. Sicherheitskräfte starteten eine Großfahndung nach den Tätern, erhöhten die Sicherheitsmaßnahmen und stationierten paramilitärische Einheiten in Hyderabad, um einer Eskalation der ethnischen und religiösen Spannungen vorzubeugen. Von den 6,5 Millionen Einwohnern der Stadt sind 38 Prozent muslimischen Glaubens. Die Bevölkerungsmehrheit ist hinduistisch. Bei den Anschlägen wurden offenbar sowohl Hindus als auch Muslime gleichermaßen getroffen.

In Hyderabad gibt es immer wieder Konflikte zwischen den verschiedenen Religionsgruppen. Im Mai waren elf Menschen bei einer Explosion an der Mekka-Moschee aus dem 17. Jahrhundert ums Leben gekommen. Die Urheber konnten bisher nicht ermittelt werden.