Die Mär vom Eine-Kultur-Land

betr.: „Türkische Karrieren“ von Sanem Kleff und Eberhard Seidel, taz vom 21. 8. 07

Passender lässt sich das derzeit konstruierte Feindbild vom angeblich weltweit allumspannenden und vor allem bösen Islam und seinen Gläubigen nicht schildern. Tatsache ist doch, dass der Islam in den westlichen Gesellschaften Europas jetzt mehr und mehr aus den Hinterhöfen herauskommt, mit all seinen Problemen, aber auch Chancen für beide Seiten dieser Gesellschaft. Dies wurde gerade von den WortführerInnen der christlich-geprägten Mehrheitsgesellschaft ständig gefordert. Allerdings haben wohl einige eher das Ablegen des islamischen Glaubens verstanden als dessen Praktizierung. Das ist mal wieder typisch.

Muslimische Menschen verstehen sich immer mehr als Staatsbürger und nehmen selbstverständlich ihre vom Grundgesetz garantierten Rechte wahr. Dass das von einigen VertreterInnen der Mehrheitsgesellschaft nicht gewünscht ist, zeigt, wie sehr präsent noch die Mär vom Eine-Kultur-Land mit Namen Deutschland ist, und das im Zeitalter der Globalisierung. Ein Blick auf andere Ebenen wie den Arbeitsmarkt und den Bildungsbereich zeigt doch, dass wir nicht weit weg von einer Art „unsichtbarer Apartheid“ sind … mit Herrn Giordano als temporärem Hofnarren! ALI BAS, Ahlen