TOXIKOLOGIE
: Tödliche Faulgase am Strand

PARIS | Mehrere Dutzend am Strand der Bretagne verendete Wildschweine sind nach Einschätzung französischer Aufsichtsämter an faulenden Algen erstickt. Es sei „die wahrscheinlichste Annahme“, dass das den Algen entweichende Faulgas die Tiere getötet habe, stellte die Umweltbehörde Anses in einem Gutachten fest. Das Umweltinstitut Ineris führte in einem Bericht einen Rekordwert des giftigen Gases in Luftproben an. Woher die Algen kämen und wieso an den bretonischen Stränden eine regelrechte Algenpest herrsche, sei allerdings „kein großes Rätsel“, betonte Anses-Fachmann Gilles Salvat. Sie entstünden durch Düngemittel aus der Landwirtschaft, die in Form von Nitraten ins Meer flössen und auch die Algen zum Wachstum anregten. In den Lungen und im Blut der Wildschweine war ein sehr hoher Gasgehalt gemessen worden. Außerdem hatten Luftproben ergeben, dass das Faulgas der sich zersetzenden Algen in der Bucht von Gouessant im Nordwesten Frankreichs inzwischen Rekordwerte von bis zu 3.000 Milligramm auf einem Kubikmeter erreicht habe. Diese Menge reicht nach Angaben von Ineris aus, um einen Menschen „auf der Stelle“ zu töten. (afp)