ALPHABETISIERUNGSSTUDIE
: Männer können schlechter lesen als Frauen

BERLIN | Männer lesen laut einer neuen Untersuchung deutlich schlechter als Frauen. Das zeigen bislang unveröffentlichte Zahlen einer Alphabetisierungsstudie der Universität Hamburg im Auftrag des Bundesforschungsministeriums. Der Unterschied sei „vergleichbar mit dem Kompetenzabstand zwischen Personen mit Mittlerer Reife und Personen mit Abitur“, sagte die Erziehungswissenschaftlerin Anke Grotlüschen der Zeit.

Auch bei den bisherigen Pisa-Untersuchungen hatten 15-jährige Mädchen in der für das Lernen so wichtigen Kategorie Lesen/Textverständnis stets deutlich besser abgeschnitten als gleichaltrige Jungen.

In Deutschland können laut Studie siebeneinhalb Millionen Männer und Frauen zwischen 18 und 64 Jahren keinen zusammenhängenden Text lesen und schreiben (funktionaler Analphabetismus). Die neuen Daten zeigen nun auch, in welchen Berufen besonders leseschwache Personen häufig vorkommen. So ist jeder vierte Koch, Maler oder Lkw-Fahrer ein funktionaler Analphabet. Unter den Hilfsarbeitern auf dem Bau ist es im Schnitt sogar jeder zweite. (dpa)