Hungerstreik im Knast beendet

JUSTIZ Die fünf Sicherungsverwahrten in der JVA Celle essen wieder. Die genauen Gründe für die Beendigung des Hungerstreiks sind unklar. Laut Justizministerium gab es keine weiteren Zugeständnisse

HANNOVER dpa | Die Zeit des Hungerns ist vorbei: Exakt 37 Tage nach Beginn haben die fünf Sicherungsverwahrten in der Justizvollzugsanstalt Celle ihren Hungerstreik beendet. Bereits am Dienstagmittag hätten die Männer der Gefängnisleitung schriftlich mitgeteilt, ab sofort die Anstaltsnahrung wieder annehmen zu wollen, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Justizministeriums am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa in Hannover. Die genauen Gründe für die Beendigung des Hungerstreiks seien unklar.

Abgesehen von den bereits vor dem Hungerstreik gewährten Erleichterungen habe es keine weiteren Zugeständnisse gegeben, heißt es aus dem Justizministerium. Dazu zählten u. a. eine Taschengelderhöhung, mehr Aufenthalte unter freiem Himmel und mehr Möglichkeiten, die eigenen Zimmer individuell zu gestalten. Zudem steht den Männern voraussichtlich ab 1. November ein neuer EDV-Raum zur Verfügung, wo sie unter Aufsicht auch einen eingeschränkten Internetzugang haben.

Zu Beginn ihres Streiks hatten die Männer einen 25 Punkte umfassenden Forderungskatalog aufgestellt, ihre Forderungen aber zuvor nicht auf dem üblichen Weg über einen Antrag bei der Gefängnisleitung oder eine Beschwerde bei Gericht vorgebracht.

Die Männer beriefen sich auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, nach der die Länder bis Mai 2013 den Vollzug der Sicherungsverwahrung mit einer deutlicheren Abgrenzung zum Strafvollzug neu auszurichten haben.

In Celle leben derzeit 20 meist mehrfach verurteilte Gewalt- und Sexualverbrecher nach Absitzen ihrer Strafhaft in einem besonders bewachten Trakt der Justizvollzugsanstalt in Sicherungsverwahrung. Gutachter gehen bei den Männern davon aus, dass sie noch eine Gefahr für die Öffentlichkeit sein könnten.