Scheinbar klarer Brief lässt viele Fragen offen

Trotz der Standort-Zusage der Volksfürsorge bleibt die Gewerkschaft Ver.di skeptisch, was die Hamburger Jobs angeht

Der Vorstands-Chef der Volksfürsorge, Jörn Stapelfeld, hat gestern zu den Gerüchten einer Fusion mit dem Mutterkonzern AMB Generali Stellung genommen. „Weder der Standort Hamburg noch die Stammorganisation der Volksfürsorge als einer der wichtigsten Vertriebswege der AMB General-Gruppe stehen zur Diskussion“, sagte Stapelfeld.

Der Konzern sei sich sowohl der Größe als auch der Bedeutung des Standorts wie auch der Vertriebskraft des hiesigen Außendienstes bewusst, so Stapelfeld weiter. Alle gestarteten Aktivitäten zur Neuausrichtung der Volksfürsorge würden fortgesetzt. Dazu gehöre die Umsetzung des neuen Geschäftsmodells der Stammorganisation sowie die „Orga-Offensive“.

Für die Gewerkschaft Ver.di ist Stapelfelds Ankündigung einerseits eine „erfreuliche Nachricht“, wie Berthold Bose, Fachsekretär Finanzdienstleistungen gestern sagte. Aber keine echte Entwarnung: „Es ist eine schöne Beruhigung für die Außendienstler“, so Berthold, „es bleibt aber noch Musik drin“. Denn wer zwischen den Zeilen lese, müsse skeptisch bleiben. „Allein die Garantie des Standortes sichert nicht die 2.000 Arbeitsplätze in der Volksfürsorge-Hauptverwaltung ab“, sagt Bose.

So gebe es beispielsweise keine Garantie, dass der Markenname Volksfürsorge erhalten bleibe. Werde die Marke Volksfürsorge aber aufgegeben, dann verschwänden die fünf Millionen Versicherungsverträge automatisch bei der Generali. Nach Boses Worten verlangt Ver.di daher eine klare Arbeitsplatzzusage für alle Beschäftigten der Hauptverwaltung der Volksfürsorge in Hamburg. KVA