Brandanschlag auf Moschee

STOCKHOLM taz | Von einer „widerlichen und inakzeptablen Tat“ spricht Schwedens Innenminister Anders Ygeman, und Kultusministerin Alice Bah Kuhnke beklagt einen „Angriff auf die Religionsfreiheit und die Demokratie in unserem Land“. Am 1. Weihnachstag wurde auf eine Moschee im mittelschwedischen Eskilstuna ein Brandanschlag verübt. Nach bisherigen polizeilichen Ermittlungen warf eine unbekannte Person einen Brandsatz in den im Erdgeschoss eines Wohnhauses eingerichteten Raum. Alle 15 bis 20 BesucherInnen, darunter auch Kinder, konnten sich aus dem blitzschnell sich ausbreitenden Feuer durch Fenster ins Freie retten. Mehrere mussten aber mit Rauchverletzungen, Schnittwunden und Knochenbrüchen ins Krankenhaus. Der Zustand eines Verletzten wurde als ernst bezeichnet.

Nach einer Statistik der antirassistischen Organisation Expo war das in diesem Jahr bereits der zwölfte Anschlag auf eine Moschee in Schweden. Im Mai war die Moschee in Eskilstuna schon einmal Ziel eines Anschlags gewesen, bei anderen Moscheen waren Fenster eingeworfen worden, es hatte Hakenkreuzschmierereien gegeben, und mehrfach hatte es auch gebrannt. In allen Fällen konnte die Polizei keine Täter fassen. Auch in Eskilstuna hat man offenbar noch keine konkreten Spuren. Man ermittle wegen schwerer Brandstiftung gegen unbekannt, teilte ein Polizeisprecher mit, und sehe auch noch „kein klares Motiv“. REINHARD WOLFF