Neu im Kino

Höhe- und vielleicht auch schon wieder Endpunkt einer derzeitigen Welle von „glaubensbasierten“ Filmen ist Ridley Scotts Bibelschinken „Exodus – Götter und Könige“. Passend zum Weihnachtsgeschäft verkündet er seine nicht ganz so frohe – geschweige denn fromme – Botschaft, eine prägende Erzählung des Alten Testaments. Auf dem Höhepunkt der vierzigjährigen Odyssee des hebräischen Volkes äußert Christian Bale in einer maßgeschneiderten Rolle als Moses, gewissermaßen der Vorvater der zionistischen Idee, Zweifel, ob die Ankunft einer ganzen „Nation von Völkern“ im Lande Kanaan nicht Unfrieden in der Region stifte. Die Geschichte, die im Buch aller Bücher gerade mal den Umfang eines Drehbuchentwurfs hat, bietet so eine pikante Aktualität. An einer politischen Allegorie hat Scott jedoch kein Interesse, auch die göttlichen Zeichen sind bei ihm bloße Signaturen, die den vertrauten Sujets des Action- und Katastrophenfilms entstammen. Scotts Interesse am biblischen Stoff ist eindeutig technologisch. Wie schon in „Gladiator“ verbindet er eine simple Geschichte mit aufwändigen Settings, deren Höhepunkt lange auf sich warten lässt. in Alhambra, Titania