Kein Streik der Lokführer

Mit Erleichterung haben Politik und Wirtschaft in Norddeutschland auf das Streikverbot für Lokomotivführer reagiert. Damit werde großer Schaden für die deutsche Wirtschaft und insbesondere den Hafen abgewendet, sagte ein Sprecher der Hamburger Wirtschaftsbehörde. Es sei zu hoffen, dass die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) sich an einen Tisch setzen, um den Tarifkonflikt zu lösen.

Von einer „Entscheidung mit Augenmaß“ sprach der Präsident der Unternehmensverbände Nord, Hans-Heinrich Driftmann. Das eigentliche Problem sei aber noch nicht gelöst.

Das Arbeitsgericht Nürnberg hatte gestern früh Streikmaßnahmen der Lokführer bis zum 30. September vorläufig untersagt. Die GDL legte gegen die gerichtliche Entscheidung Widerspruch ein. „Wir hoffen, dass das Arbeitsgericht rasch über unseren Widerspruch entscheidet“, sagte Norbert Quitter, Bezirkschef der GDL Nord, gestern in Hamburg. An ihren Vorbereitungen für einen Arbeitskampf will die Gewerkschaft jedoch festhalten.

Die GDL hatte ab heute Streiks im Güterverkehr angekündigt. Schwerpunkt des Ausstandes sollte Europas größter Rangierbahnhof Maschen südlich von Hamburg sein. Damit hätte die Gefahr bestanden, dass der gesamte Warenumschlag in den norddeutschen Häfen binnen weniger Tage zum Erliegen gekommen wäre. SMV

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