Vattenfall erhöht Netzgebühr

STROM Wer im nächsten Jahr nicht draufzahlen will, muss sparen

Die Berliner müssen sich auf höhere Strompreise einstellen: Die Stromnetz Berlin GmbH, die Vattenfall gehört, verteuert die Gebühr für die Durchleitung von Strom um 5,3 Prozent. Bisher werden 5,09 Cent pro Kilowattstunde fällig, ab nächstem Jahr sind es 5,36 Cent. Den Betrag müssen die Stromanbieter zahlen. Jeder Stromanbieter entscheidet selbst, ob und wann er die Preiserhöhung an die Haushalte weitergibt. Die Netzgebühr macht etwa ein Viertel des Strompreises für die Kunden aus.

Vattenfalls Begründung für die deutliche Preiserhöhung: Man gehe davon aus, dass der Stromverbrauch der privaten Haushalte im nächsten Jahr weiter sinken wird. Um trotzdem stabile Einnahmen für die Strominfrastruktur zu erzielen, erhöht das Unternehmen daher die Preise pro Kilowattstunde.

Strafe für Wahlfaulheit

Die Gebühr für den Stromzähler sinkt gleichzeitig von 19,28 Euro im Jahr auf 18,90 Euro. Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Stromverbrauch von 2.200 Kilowattstunden pro Jahr bedeutet das: Damit die addierten Gebühren für Netz und Zähler stabil bleiben, muss der Verbrauch im nächsten Jahr auf 2.100 Kilowattstunden gesenkt werden.

Damit die Netzgebühren nicht mehr an Vattenfall, sondern an das Land Berlin fließen, hatte die Initiative Energietisch ein Volksbegehren über die Rekommunalisierung der Energieversorgung initiiert. Bei der Abstimmung vor gut einem Jahr scheiterte das Vorhaben allerdings knapp an einer zu niedrigen Beteiligung: 599.588 Berliner stimmten für die Initiative, das waren 21.351 weniger als notwendig. SEBASTIAN HEISER