Was tun in Hamburg?
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■ Mi, 24. 12., 21 Uhr, Fabrik

Weihnachtsmann

Er war wohl der verlässlichste Weihnachtsmann der Stadt. Mehr als ein Vierteljahrhundert lang stand Curvin Merchant alias Jamaica Papa Curvin jedes Jahr am Heiligabend auf einer Hamburger Bühne und verkündete sein Credo „Peace, Love – and Understanding“, während die treue Gemeinde die Weihnachtspfunde schon mal auf die guten Vorsätze fürs nächste Jahr einstimmte. Ausdrücklich für Weihnachtshasser, Versprengte und all jene, mit denen zu Hause keiner Weihnachten feiert, war Curvins „X-Mas Reggae Show“ gedacht – und für alle, die gar kein Zuhause haben. Auch deswegen ist die musikalische Bescherung des Offbeat-Weihnachtsmanns zum Ritual geworden. Zum 29. Mal findet die Show nun statt – und erstmals ohne Liveauftritt Curvins. Zumindest eine Skype-Verbindung wird es aber geben, zu gewinnen gibt es außerdem eine einwöchige Reise zum Jamaica Papa nach, eben, Jamaika. Und auf der Bühne steht – neben der Backbone Band, Uwe Banton, Anthony Locks und Lilian Gold – schon die Erbin: Curvins Enkeltochter Trisch.

■ So, 21. 12., 20 Uhr, Deutsches Schauspielhaus, Malersaal

Weltuntergang

Vor zwei Jahren war der 21. Dezember einmal der befürchtete respektive freudig erwartete Tag des Weltuntergangs (respektive Zeitalterübergangs). Passiert ist nichts, aber der nächste Weltuntergang kommt bestimmt. Nur wann genau? Und welche Musik hört man dazu? Woran erkennt man überhaupt den Antichrist? Und wie sagt man auf Aramäisch: „Ich war’s nicht“? All diesen Fragen, dazu etlichen theologischen und philosophischen Weltuntergangsprognosen hat sich Florian Werner in seinem Buch „Verhalten bei Weltuntergang“ gewidmet. Im zweiten Teil der Schauspielhaus-Reihe „Die Zukunft ist glänzend“ lesen daraus jetzt Karoline Bär und Jonas Hien. Wer ein Faible für Geschichten mit bösem Ausgang hat, lässt sich das nicht entgehen.

■ So, 21. 12., 20 Uhr, Metropolis

Kurzer Tag für Kurze

Verlassen kann man sich im Falle des 21. Dezembers übrigens auf das hier: Wie all die Jahre zuvor – und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch danach – wird er, zählt man die lichten Stunden nur, der kürzeste Tag des Jahres sein. Folgerichtig haben findige Strategen ihn zum bundesweiten Kurzfilmtag erklärt. Im Metropolis sind in der „Langen Nacht des kurzen Films“ deshalb zwei Programme zu sehen: „Unsere Kronjuwelen“ versammelt Streifen aus 25 Jahren Lesbisch Schwule Filmtage, und im Anschluss präsentiert Filmsammler Jack Stevenson ein Programm mit 16-mm-Filmen, in deren Mittelpunkt die ganz kurze erotische Form unterschiedlicher Epochen steht.

■ So, 21. 12., 12 Uhr, Kirche der Stille

Orchesterschwarm

Als „orchestral agierender Schwarm von Individuen“ versteht sich das Erste Improvisierende Streichorchester: Elf Geigen, eine Bratsche, sieben Celli und zwei Kontrabässe treffen sich zum konzeptionellen, thematischen und freien Improvisieren zwischen Klassik, Neuer Musik und Jazz.  MATT