Waldbrände geraten außer Kontrolle

GRIECHENLAND Extreme Trockenheit und Winde entfachen viele Brände. Europäer schicken Löschflugzeuge

ATHEN dpa/dapd | Die schweren Waldbrände im Nordosten Griechenlands toben weiter und sind nach Angaben der Feuerwehr außer Kontrolle. Betroffen ist vor allem die Region der nordöstlichen Hafenstadt Alexandroupolis. Dort toben auf unwegsamen Gelände an mehreren Stellen Brände. „Dicke Rauchschwaden steigen über die Stadt“, berichtete ein Arzt des Krankenhauses der Stadt am Telefon. Ältere und kranke Menschen sollten am besten zuhause bleiben, hieß es. „Die Lage ist extrem gefährlich“, sagte Regionalgouverneur Aris Giannakidis.

Insgesamt sind nach Feuerwehrangaben 104 Brände seit Donnerstagabend in ganz Griechenland ausgebrochen. Der Zivilschutz hatte am Vorabend für die Region den Notstand ausgerufen. Am Freitag mussten zwei Dörfer evakuiert werden. Die Flammen haben nach neuesten Schätzungen der Feuerwehr bislang mehr als 3.000 Hektar Wald- und Buschland und landwirtschaftlich genutzte Flächen zerstört. Seit zwei Tagen sind vier Löschflugzeuge, zwei Hubschrauber und mehr als 300 Feuerwehrleute und Soldaten sowie freiwillige Helfer im Einsatz.

Nach einem Hilfsgesuch Athens hoben am Freitag Löschflugzeuge aus Italien, Frankreich und Spanien in Richtung Griechenland ab, wie die EU-Kommission in Brüssel mitteilte. Ein weiteres Flugzeug aus Italien soll nach einem Einsatz in Albanien auch noch nach Griechenland weitergeleitet werden. Ob auch Portugal noch Unterstützung liefert, blieb zunächst unklar. Die Hilfe erfolgte den Angaben zufolge, wenige Stunden nachdem die Griechen ihre europäischen Partner um Hilfe gebeten hatten.

In Griechenland herrschen zurzeit extreme Trockenheit und starke Winde. Die Waldbrandgefahr werde auch in den nächsten Tagen sehr hoch bleiben, warnte die Feuerwehr. Bisher starben dort in diesem Sommer zwei Menschen bei Waldbränden.