„Es können alle kommen“

Das Urban Camp verbessert die Gesellschaft

■ 34, studierte Kultur- und Politikwissenschaften. Ihr derzeitiges Projekt ist eine dezentrale Musikschule für Kinder ohne Mittel.

taz: Frau Tepe, was ist das Urban Camp?

Frederike Tepe: Das ist eine Un- , also eine Nicht-Konferenz, die sich mit sozialem Engagement im urbanen Raum beschäftigt. Die Idee ist, dass es keine Zuschauer gibt, nur Teilnehmer. Alle sind eingeladen, mitzumachen.

Wissen Sie schon von welchen, die kommen?

Es können alle kommen, die die Stadt lebenswerter machen wollen. Zum Beispiel kommt ein Psychologe, der urbane Räume mit schwierigen Jugendlichen neu gestalten will, indem er mit ihnen Möbel baut. Es sind auch Urban Gardening Aktionen geplant. Wir wollen die Stadt mit denen, die Lust haben, neu bepflanzen.

Womit fangen Sie an?

Heute Abend stellen erstmal alle ihre Projekte vor, und die Teilnehmer können sich überlegen, wo sie am Samstag mitmachen wollen. Am Sonntag ist dann die eigentliche Un-Konferenz, da entscheiden wir spontan, was wir machen.

Springen Sie da ein, wo die Politik versagt?

Wir sehen das so, dass die Politik nicht alles machen kann. Wir warten nicht auf die Politiker, wir übernehmen selbst Verantwortung. Das ist so eine Art Empowerment-Veranstaltung.

Sind Politiker eingeladen?

Es kommt ein Mensch von der SPD, um über Politik und Partizipation zu diskutieren. Aber ich könnte mir vorstellen, dass auch welche von den Piraten kommen, das ist schließlich auch ihr Thema.

Rechnen Sie sich der „Recht auf Stadt“-Bewegung zu?

Offiziell sind wir da kein Teil von, aber ich würde sagen, wir sympathisieren damit. Gentrifizierung könnte schon ein Thema werden. INTERVIEW: WIE

Urban Camp: ab Freitag, 19 Uhr, Werkheim Hamburg, Planckstr. 13