Berater verteidigen Kombilösung

STUTTGART 21 SMA-Planer sprechen von Fehlrechnungen

STUTTGART dpa | Die Verkehrsberatungsfirma geht im Streit um Stuttgart 21 auf Konfrontationskurs zur Bahn: In einem „Faktencheck“ liefern die Bahnexperten Argumente für den von ihnen und Schlichter Heiner Geißler entwickelten Kompromissvorschlag eines kombinierten Tief- und Kopfbahnhofs. Die Ablehnung der Kombilösung durch die Stadt Stuttgart, den Verband Region Stuttgart und die Bahn beruhe „auf einer Reihe von Behauptungen“ und enthalte Falschaussagen, heißt es dort.

Unter anderem weist die Zürcher Firma die Aussage zurück, auch bei der Kombilösung müsse der Südflügel des denkmalgeschützten Bahnhofs weichen. „Das ist vermutlich nicht der Fall“, heißt es in dem Papier. Grund: Der Tiefbahnhof werde mit vier Gleisen nur halb so breit wie beim Stuttgart-21-Konzept geplant. Die SMA weist auch das Argument zurück, die Kombilösung ziehe wegen neuer Verfahren eine Verzögerung von zehn Jahren nach sich. Dies sei eine nicht bewiesene Behauptung.

Was die Kosten der Kombilösung angeht, distanziert sich die Beratungsfirma von den Berechnungen der Bahn, die auf 5,2 Milliarden Euro kommt. So seien etwa die Sanierungskosten für den bestehenden Bahnhof mit 1,3 Milliarden Euro zu hoch angesetzt, kritisierte die SMA. Geißler beziffert die Kosten des Kompromissvorschlags auf bis zu 3 Milliarden Euro – also deutlich weniger als die 4,1 Milliarden Euro für Stuttgart 21. Zudem zweifeln die Schweizer die von der Bahn genannten Schadenersatzansprüche von 1,5 Milliarden Euro an, die im Fall eines Scheiterns des Vorhabens fällig würden.