Russland wird Gashahn nicht zudrehen

Weißrussland zahlt einen Teil der Schulden an Gazprom. Der Rest soll folgen

MOSKAU/MINSK dpa ■ Russland und Weißrussland haben ihren Streit über Erdgaslieferungen vorerst beigelegt. Minsk beglich am Freitag einen Teil seiner Schulden bei dem russischen Gasmonopolisten Gazprom, wie russische Nachrichtenagenturen meldeten. Die Gasversorgung der benachbarten Republik werde deshalb unvermindert fortgesetzt, teilte Gazprom mit.

Weißrussland habe nun eine Woche Zeit, noch ausstehende Schulden für Gaslieferungen zu begleichen. Der staatliche Energieriese hatte gedroht, von Freitag an die Gasversorgung nach Weißrussland um fast die Hälfte zu drosseln.

Kurz vor Auslaufen des Ultimatums am Freitagmorgen habe Weißrussland 190 Millionen Dollar an Gazprom überwiesen, wie der Gasversorger Beltransgas in Minsk mitteilte. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte zuvor nach tagelangem Streit angekündigt, sein Land werde die Schulden von insgesamt 460 Millionen Dollar begleichen.

Der Konflikt hatte auch zu Unruhe in der EU geführt, die ein Fünftel ihrer Gaslieferungen aus Russland über Weißrussland bezieht. Empfänger sind vor allem Deutschland, Polen und Litauen. Zwischen Russland und Weißrussland hatte es bereits zum Jahreswechsel über Energielieferungen Streit gegeben.